Singen für deine Hormone

Gastartikel von Kerstin Eickes, Health- und Hormoncoach

Leider gehöre ich in die Kategorie: Besser, es ist keiner im Haus, wenn ich anfange, loszuträllern. Trotzdem liebe ich es und ich bekomme regelmäßig Gänsehaut, wenn ich schöne Stimmen höre.

Warum Singen aber nicht nur Spaß macht, sondern auch deine Hormone davon profitieren, erfährst du jetzt von mir. Und ich verrate dir vorab schon so viel: Du kannst sogar PMS (Prämenstruelles Syndrom) Beschwerden damit deutlich verbessern.

Singen macht glücklich

Dass Singen dich glücklich macht, bildest du dir nicht nur ein:

Wenn du singst, schüttet dein Körper reichlich Glückshormone aus. Genaugenommen handelt sich um Botenstoffe, die dafür sorgen, dass du dich wohlfühlst und glücklich bist. Sie wirken entspannend, schmerzstillend bis betäubend oder auch stimulierend. Serotonin, Dopamin und Noradrenalin sind die bekanntesten unter ihnen.

Oxytocin, besser bekannt als Kuschelhormon, schüttet dein Körper aus, wenn du mehr als eine halbe Stunde singst. Tatsächlich wird Oxytocin sonst bei der Geburt, beim Stillen oder beim Sex ausgeschüttet. Krass oder? Deshalb besteht in Chören oft auch eine enge Verbunden- und Vertrautheit untereinander.

Singen sorgt für guten Schlaf

Wenn du unter Schlafproblemen leidest, dann lohnt es sich für dich, mal zu testen, ob dir Singen hilft. Denn durch das Singen wird Melatonin, – das ist dein Schlafhormon – ausgeschüttet. Dafür solltest du 2 Stunden bevor du schlafen gehst, singen und danach unbedingt Blaulicht von Handy, Laptop & Co. vermeiden. Eine Handvoll Walnüsse und ein entspannendes Bad mit beruhigenden Aromaölen unterstützen die Wirkung zusätzlich.

Singen hilft gegen Stress

Singst du regelmäßig, hat das einen enormen Einfluss auf deine Atmung. Tatsächlich ist Singen nämlich gleichzusetzen mit Sport. Also leichtem Sport – aber immerhin. Dein Kreislauf wird jedenfalls in Schwung gebracht.Deine Atmung veränderst du beim Singen automatisch in eine tiefe Bauchatmung. Durch einen stressigen Alltag neigen wir dazu, flach und relativ schnell zu atmen. Durch eine ruhige und tiefe Atmung kannst du aber effektiv und rasch dein Stresshormon Cortisol abbauen: Beim Singen wird dein Parasympathikus aktiviert. Er ist der Teil deines vegetativen Nervensystems, der für Entspannung zuständig ist. Ist hingegen überwiegend der Sympathikus aktiv, so bist du gestresst. Das merkst du immer dann, dass dein Herz auch in Ruhe schneller schlägt oder du schneller atmest. Bluthochdruck ist ebenfalls eine Reaktion auf einen zu aktiven Sympathikus. Das Gleichgewicht zwischen beiden Anteilen kannst du also durch Singen fördern. Immer vorausgesetzt, du tust es regelmäßig.

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Durch die tiefe Atmung massierst du auch automatisch deine Verdauungsorgane – vielmehr dein Zwerchfell übernimmt diese Aufgabe. Das ist insbesondere dann gut, wenn du zu Verstopfung neigst. Denn auch das ist eine Begleiterscheinung bei Stress. Bist du chronisch gestresst, werden nicht lebensnotwendige Stoffwechselaktivitäten, wie eben die Verdauung, eingeschränkt.

Außerdem erhöhst du auch noch die Sauerstoffsättigung in deinem Blut. Dadurch werden deine Muskeln und Organe besser mit Sauerstoff versorgt. Sie sind dadurch leistungsfähiger und du kannst dich besser konzentrieren.

Singen für dein Immunsystem

Auch wenn es in diesem Fall nicht um deine Hormone geht, möchte ich dir nicht vorenthalten, wie günstig sich Singen auf dein Immunsystem auswirkt.

Beim Singen steigt die Anzahl der Immunglobuline (IgA). Das haben Forscher der Johann-Goethe-Universität in Frankfurt a.M. herausgefunden. Immunglobuline A dienen in deinen Schleimhäuten als erste Abwehr von Krankheitserregern. Du bekommst also seltener Erkältungskrankheiten, wenn du nur regelmäßig singst.

PMS Beschwerden durch Singen lindern?

Wenn du an PMS leidest, dann hilft dir vor allem ein ganzheitliches Konzept, um die Beschwerden in den Griff zu bekommen. Eine optimale Ernährung, genug entspannende Bewegung und Stressmanagement können dir helfen.
Singen kann – als ein Faktor – aber ebenfalls deine Beschwerden verbessern:

  • Deine Glückshormone sorgen dafür, dass du deine Schmerzen nicht so wahrnimmst. Und sie entspannen dich.
  • Stress ist nachweislich ein Booster bei PMS. Da Singen dir dabei hilft, deine Stresshormone runterzufahren, kannst du dadurch auch PMS Beschwerden lindern.
  • Bei Stress kommt es zu Verspannungen der Muskulatur. Eben auch in der Gebärmutter oder im Beckenboden. Krämpfe und Schmerzen können die Folge davon sein. Eine willentliche Entspannung der Gebärmutter ist leider nicht möglich. Neben gezielten Beckenbodenübungen kann dir hier aber eine Übung aus dem Gesangsunterricht helfen: „Lippenflattern“ (Lip Trill)! Denn die Muskulatur deines Kiefers und die deiner Gebärmutter/des Beckenbodens stehen im engen Kontakt. Wenn du ein Kind geboren hast, dann erinnerst du dich vielleicht, dass die Hebamme davon gesprochen hat „den Kiefer zu entspannen“ und nicht „die Zähne zusammenzubeißen“. Beim Lippenflattern entspannt sich die Muskulatur in deinem gesamten Gesicht. Mehrmals am Tag angewendet, wirkt sich das auch nachhaltig auf Gebärmutter und Beckenboden aus.
  • Wenn du in eine flache Atmung verfällst, ist die Gebärmutter einer der ersten Muskeln, die nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden. Ungünstig, da sie sie ja kurz vor und während deiner Periode hart arbeiten muss. Durch die tiefe Atmung kannst du also auch diesen Muskeln gezielt unterstützen.

Fazit

  • Wenn du es gerne tust, dann mache unbedingt weiter mit dem Singen.
  • Wenn du es noch nicht ausprobiert hast, dann versuche doch mal eine Zeit, ob es dir besser geht, wenn du regelmäßig singst.
  • Wenn du eigentlich immer schon mal im Chor singen wolltest oder du gerne Gesangsunterricht nehmen würdest, dann ist jetzt der ideale Zeitpunkt, um damit anzufangen.

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Website Kerstin: https://kerstin-eickes.de

Kerstin Eickes
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