Elevator Pitch – klingt nach absolutem Gehör, hat damit aber nicht wirklich etwas zu tun. Gehör kannst du dir damit aber alle mal verschaffen. Und das in kürzester Zeit. Eben auch in einer Fahrt im Aufzug zwischen zwei Stockwerken (oder drei). Du weißt ja nie, wer diese Fahrt mit dir teilt.
Gleich vorweg. Ein Elevator Pitch ist nicht unbedingt leicht herauszuarbeiten, aber hast du dir die Mühe gemacht und deinen gefunden, dann erleichtert dir diese die Kommunikation auf allen Ebenen, wenn du deine Musik verkaufen möchtest. Und du kannst sie auf allen Social Media Kanälen verwenden und natürlich auch im persönlichen Gespräch um Menschen auf deine Musik aufmerksam zu machen bzw. diese zu verkaufen.
Was soll das sein und was bringt dir ein Elevator Pitch?
Darunter versteht man eine kurze Zusammenfassung, was du mit deiner Musik ausdrückst und welche Musik du machst. Und das Ganze soll so formuliert sein, dass jemand, der deine Musik nicht kennt, sofort weiß wo er diese einordnen kann. Mit diesen ca. 5-10 Wörtern möchtest du deinen Gesprächspartner oder Besucher deiner Social Media Profile quasi „horny“ auf deine Musik machen und sein Interesse wecken.
Es gibt Menschen, die wissen ganz genau wie sie ihre Musik oder ihre Band beschreiben und andere wiederum winden sich bei der Frage „Welche Musik macht ihr denn?“ und kommen dann mit „naja so ein bisserl von allem…eher rockig vielleicht, aber auch……was auch immer“. Oder wie es mir selbst passiert ist, als ich mit meiner Band „Jump The Curb“ von Herby Dunkel, der uns grade auf der Bühne des Reigen bei der Vienna Blues Spring Session angekündigt hat, vor dem Publikum gefragt wurde „Was macht ihr eigentlich für Musik?“ und ich habe nervös zu stammeln begonnen „ähm swingig und bissl Jump Blues und..naja..pfff“. Das war vor allem mir – wo ich anderen in dieser Hinsicht immer Ezzes gebe – natürlich extrem unangenehm. Nach unserem Auftritt wusste ich, das passiert mir bestimmt nie wieder. Kurz darauf habe ich unsere „Happy Swingin‘ Grooves of the 1940s/50s“ herausgearbeitet. Diese finden sich jetzt auf allen Flyern, Visitenkarten, Social Media Seiten und selbst mit dem größten Hangover kann ich jedem, der fragt, rasch eine Antwort geben. Auch zwischen Mezzanin und erstem Stock.
Wie kommst du zu deiner Formulierung? Welche Fragen musst du dir stellen?
Manchmal ist es ganz klar und es genügt der Bandname und der Stil. Mehr braucht es nicht. Wie z.B. „Chilli Con Curtis – Tex-Mex-Rock’n’Roll“, „Herby & The Mudcats – Chicago Blues & West Coast Jump“. Bei anderen wiederum braucht es eine andere knackige Formulierung wie z.B. „Christoph Schellhorn – Der Tiroler Gitarrenpoet“.
Fragen, die dir dabei helfen können, deine Formulierung zu finden:
- Was macht dich einzigartig, was hebt dich von anderen Musikern ab?
- Welche Genres finden sich in deiner Musik?
- Was sagen deine treuesten Fans wiederholt nach Konzerten über deine Musik?
- Woran werden deine Fans bei deiner Musik erinnert bzw. welche Gefühle löst sie aus?
- Was sagen andere Musiker über deine Stimme, die Instrumentierung oder zu deiner Performance?
Wenn du gar nicht weiter kommst, kannst du dabei auch deine Fans per Mail oder mit einer Kurzumfrage auf Facebook befragen. So stärkst du gleich die Fanbindung und schlägst zwei Fliegen mit einer Klappe. Gerne kannst du natürlich auch mich fragen, wenn du möchtest. Dafür bin ich da.
Also, los gehts: Streiche deine Individualität als Künstler in der Sprache deiner Fans heraus. Gib deinen Fans ein sofortiges Gefühl für deine Musik und deinen Stil und vereinfache damit deine Kommunikation und deine Online-Präsenz. Je kürzer und knackiger – umso besser.
Du hast noch Fragen? Her damit!