Philosophie + Grundprinzipien der Complete Vocal Technique
Mit der Complete Vocal Technique (CVT) kannst du sämtliche Klänge, die die menschliche Stimme hervorbringen kann ohne Verspannungen erzeugen und bist danach nicht heiser. CVT wurde von der Dänin Cathrine Sadolin ins Leben gerufen und basiert auf mehr als 25 Jahren Forschung. Mittlerweile ist die Complete Vocal Technique die weltweit größte Gesangsmethode, bei der alle autorisierten Gesangslehrer dieselbe Terminologie verwenden. Lernen kannst du CVT direkt am Complete Vocal Institute in Kopenhagen oder bei Autorisierten CVT Lehrern in deiner Nähe, die dafür in Kopenhagen eine langjährige Spezialausbildung durchlaufen haben.
„Jeder kann singen lernen – singen ist gar nicht so schwer.“
Cathrine Sadolin, Complete Vocal Insitute Kopenhagen
Die Philosophie von CVT – Jeder kann singen lernen
Wenn du sprechen kannst, kannst du auch singen. Du nutzt deine Stimme täglich auf so unterschiedliche Varianten, die du auch beim Singen gut einsetzen kannst. Um professionell zu singen benötigst du natürlich Übung. Aber wenn du weißt, wie deine Stimme funktioniert, erleichtert dir das das Lernen ungemein.
Mehr zur gesamten Philosophie von CVT erzähle ich dir hier in diesem Video:
Eine klare Struktur erleichtert dir das Singen-Lernen
Die Complete Vocal Technique ist in vier Hauptthemen gegliedert, die aufeinander aufbauen. In diesem Beitrag erfährst du welche drei Grundprinzipien es in der Complete Vocal Technique gibt.
Die drei Grundprinzipien der Complete Vocal Technique
Die drei Grundprinzipien bilden die Basis, das Fundament, der Complete Vocal Technique. Unabhängig davon wie und was du singen möchtest, die müssen sitzen damit deine Stimme ungestört arbeiten kann.
Beherrscht du diese Grundprinzipien hast du schon einmal gewonnen und profitierst von folgenden 4 Vorteilen:
- hohe und tiefe Töne leichter erreichen
- Töne länger halten bzw. lange Phrasen singen ohne zu wackeln
- in unterschiedlichen Lautstärken singen
- singen ohne danach heiser zu sein
1. Support
Support ist kurz gesagt, das verlangsamen der Ausatmung. Oftmals auch als Stütze bezeichnet. Ich finde den Begriff Support treffender, weil du deine Stimmbänder letztendlich dabei unterstützt, ungehindert schwingen zu können. Das Wort „Stütze“ klingt so starr und sorgt daher gelegentlich für Verwirrung und Blockaden. Und du willst beim Support eine kontinuierliche Bewegung erzeugen.
Du siehst in der Grafik welche Muskeln wir beim Support verwenden, um dem natürlichen Drang des Zwerchfells entgegenzuarbeiten. Das Zwerchfell will immer nur das Eine. Die eingeatmete Luft wieder herauslassen. Und durch den Support verlangsamst du diesen Prozess, in dem du den Bauch unterhalb des Nabels kontinuierlich nach innen oben ziehst. Der Solarplexus geht nach außen und die Rückenmuskeln sind aktiviert. Die Lendenmuskeln und die Bauchmuskeln arbeiten gegenläufig. Das heißt, die Lendenmuskeln wollen ein Hohlkreuz bilden und die Bauchmuskeln wollen den Rücken gerade machen. Da das gleichzeitig nicht funktioniert, entsteht eine Art Konflikt dieser beiden Muskelgruppen. Dieser ist wiederum das Herzstück des Supports.
Wichtig und vor allem Übungssache ist die Einteilung des Supports. Solange du eine Phrase singst, solange soll der Support eine kontinuierliche Bewegung sein. Es kann ein Weilchen dauern, das herauszufinden. Meistens machen wir zuviel gleich am Anfang. Also sei geizig und starte die Bewegung erst dann, wenn es notwendig ist. Nachdem du hier deine Muskeln brauchst, ist es von Vorteil, wenn du gut in Form bist. Je älter du wirst umso wichtiger ist das.
2. Notwendiger Twang
Beim Twang verkleinerst du die Öffnung des Kehlkopftrichters und die Stellknorpel nähern sich an den unteren Teil des Kehldeckels (siehe untenstehende Grafik).
Dadurch wird dein Klang klarer und du kannst lauter singen. Um einen stabilen Ton zu singen brauchst du einen notwendigen Twang, der aber gar nicht unbedingt als Twang hörbar ist. (Im Gegensatz zum ausgeprägten Twang, der sehr wohl hörbar ist. Aber auch der lässt sich abstufen.)
3. Vorgeschobenen Unterkiefer und Lippenverspannungen vermeiden
Um ungehindert und ohne Verspannungen zu singen, vermeide einen vorgeschobenen Unterkiefer und Lippenverspannungen. Du kannst herausfinden ob dein Unterkiefer korrekt positioniert ist, wenn du einen Finger zwischen Ober und Unterkiefer platzierst. Öffne dazu den Mund und platziere den Zeigefinger hinter den oberen Vorderzähnen. Der Unterkiefer ist somit ein Stück weiter hinten.
Bei hohen und tiefen Tönen hilft es dir übrigens den Mund weiter aufzumachen.
Bilde deine Vokale mit der Zunge und nicht mit den Lippen. So kannst du die Position beim Singen beinahe unverändert lassen.
Auf diese 3 Grundprinzipien wirst du in deiner gesanglichen Laufbahn immer wieder zurückkommen. Aber wenn du weißt, wie diese grundsätzlich funktionieren, wie dein Körper reagiert, wenn du etwas veränderst und warum, dann wird dir das Singen lernen um einiges leichter fallen. Und du kannst immer schön nachjustieren, wenn sich etwas verändert. Du darfst auch nicht vergessen, dass du nicht jeden Tag gleich drauf bist. Manchmal bist du vielleicht energiegeladen, dann wieder schlapp. Das beeinflusst dich auch beim Singen bzw. deine Support-Energie. Aber wenn du mit der Technik vertraut bist, weißt du an welchen Rädchen du drehen musst.
In Teil 2 erfährst du, was es bei CVT mit den 4 Vocal-Modes auf sich hat und wie diese je nach Bedarf einsetzen kannst. Damit du keinen Beitrag versäumst, kannst du dich gerne mit deiner E-Mail-Adresse eintragen und du bekommst neue Inspiration ins Postfach geliefert.
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